Presse – Neue Lerntechnologien ausprobieren bei der Info-Tour „Erfahrbares Lernen“

BMBF-geförderte Veranstaltung des TZI lĂ€dt Vertreter aus Schulen, Wissenschaft, Unternehmen und Politik am 6. November 2018 in die Bremer Überseestadt ein.

Die Digitalisierung eröffnet viele neue Möglichkeiten fĂŒr die Vermittlung von Wissen. Informationen lassen sich auf vielfĂ€ltige Weise darstellen und animieren, um das Lernen abwechslungsreicher zu gestalten. Gleichzeitig können die Lernenden komplexe ZusammenhĂ€nge mit unterschiedlichen Sinnen erfahren, beispielsweise wenn sie eine mathematische Aufgabe durch Gestensteuerung oder durch das ZusammenfĂŒgen elektronischer Elemente lösen. Neue AnsĂ€tze fĂŒr derartige Lernformen prĂ€sentiert die Informationstour „Erfahrbares Lernen“ des Bundesministeriums fĂŒr Bildung und Forschung am 6. November im Rahmen von zwei Veranstaltungen in Bremen (beide im Hudson Event Loft, Konsul-Smidt-Straße 8D, 28217 Bremen). Gastgeber ist das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der UniversitĂ€t Bremen mit dem Projekt „Multimodal Algebra Lernen“ (MAL).

Das Nachmittagsprogramm richtet sich unter dem Titel „Digitalisierung in der Bildung“ primĂ€r an Vertreter aus Bildung und Wissenschaft, wĂ€hrend das Abendprogramm – in Kooperation mit dem Innovationsnetzwerk i2b – zusĂ€tzlich verstĂ€rkt die Wirtschaft und Politik anspricht.

Von 13 bis 17.30 Uhr prĂ€sentieren die beteiligten Einrichtungen ihre Demonstratoren zunĂ€chst verschiedenen Schulgruppen sowie der interessierten Öffentlichkeit. Von 14 bis 16 Uhr hĂ€lt das Programm mehrere VortrĂ€ge und eine Diskussion rund um das Thema „Wirksamkeit digitaler Medien in der Schule“ bereit.

Die Abendveranstaltung wird von 19 bis 22 Uhr unter dem Titel „Neue Technologien fĂŒr Training und Lernen – Wie Mixed Reality Wissen begreifbar macht” ausgerichtet. Nach einer Keynote von Prof. Dr. Rainer Malaka (UniversitĂ€t Bremen) diskutieren Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft mit der Senatorin fĂŒr Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, ĂŒber die Chancen von neuen Lerntechnologien fĂŒr die Gesellschaft. Die Demonstratoren werden auch am Abend zu besichtigen sein.

Programm und Anmeldung fĂŒr den Nachmittag:
https://ssl.vdivde-it.de/registration/2760/

Programm und Anmeldungen zur Abendveranstaltung:
https://www.i2b.de/detail/i2b-meet-up-neue-technologien-fuer-training-und-lernen-wie-mixed-reality-wissen-begreifbar-macht/

Pressemitteilung original vom 29.10.: Pressemitteilung TZI

Presse – Unterricht begreifbar machen

Die Westermann Gruppe arbeitet vertrieblich mit dem Startup-Unternehmen fabmaker zusammen. Ralf Halfbrodt, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Westermann Gruppe, und Dean Ciric, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Braunschweiger fabmaker GmbH, haben jetzt einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. fabmaker entwickelt 3D-Drucker und dazugehörige Lehrkonzepte fĂŒr den Bildungsbereich. Ziel ist es, Schulen mit dem Einsatz der neuen Technologie fĂŒr einen innovativen Unterricht zu unterstĂŒtzen.

FĂŒr den sicheren und einfachen Einsatz in Schulen hat fabmaker den leicht bedienbaren „Bildungsdrucker“ im Programm. Die Westermann Gruppe wird das GerĂ€t fĂŒr fabmaker an Schulen anbieten und die ProdukteinfĂŒhrung umfassend betreuen. Zum Kundenservice gehören Beratung und Schulung von Schulen und LehrkrĂ€ften, ein Begleitbuch, eine Service-Hotline und die Filament-Belieferung. Die Kooperationspartner stellen außerdem kĂŒnftig 3D-Modelle passend zu den Lehrwerken der Westermann Gruppe zur VerfĂŒgung und entwickeln Unterrichtsmaterialien fĂŒr den Themenbereich 3D-Druck.

Mit dem 3D-Druck können Unterrichtsinhalte verkörpert und begreifbar gemacht werden – eine Technologie, die das Lernen durch Anschaulichkeit befördert: SchĂŒler können den Herstellungsprozess von der eigenen Idee ĂŒber die Konstruktion und Produktion bis zum fertigen Produkt begleiten. LehrkrĂ€fte haben darĂŒber hinaus die Möglichkeit, Unterrichtsmodelle zu erstellen und zu verwenden.

„3D-Druck macht den Lernstoff mit allen Sinnen erfahrbar und schult konzeptionelles Denken“, sagt Ralf Halfbrodt, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Westermann Gruppe. „Wir freuen uns, LehrkrĂ€ften nun bei der Vermittlung dieser wichtigen Kompetenz und natĂŒrlich auch der Lehrstoffe helfen zu können, indem wir die Technik zusammen mit darauf abgestimmten Unterrichtsmaterialien anbieten.“

Ob geometrische Konstruktionen, Modelle von Organen und MolekĂŒlen oder aber kreative Kunstobjekte – die Technik lĂ€sst sich in vielen FĂ€chern einsetzen. Auch in einigen Bereichen der beruflichen Bildung wie beispielsweise der Metalltechnik wird die FĂ€higkeit, dreidimensionale EntwĂŒrfe am PC zu erstellen, immer wichtiger.

Die Planung und Herstellung dreidimensionaler Objekte schult nicht nur die mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen, sondern auch die KreativitĂ€t und viele andere FĂ€higkeiten: „Neben den Fachkompetenzen trainieren die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler so auch TeamfĂ€higkeit, Zielorientierung und Eigeninitiative“, sagt Dean Ciric, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von fabmaker.

http://www.westermanngruppe.de/de/presse/pressemitteilungen/pm/archive/2016/august/artikel/unterricht-begreifbar-machen.html

Presse – Mathematik zum FĂŒhlen

Interaktive Objekte sollen SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern kĂŒnftig helfen, abstrakte Konzepte der Algebra intuitiver zu verstehen

Nr. 221 / 16. August 2016 SC

Die Konzepte der Algebra wurden bereits vor rund 2000 Jahren das erste Mal beschrieben, aber fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler stellen sie weiterhin eine große Herausforderung dar. Auch fĂŒr LehrkrĂ€fte ist es oft schwierig, die abstrakte Materie zu vermitteln. Ein Verbundprojekt unter FederfĂŒhrung des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik der UniversitĂ€t Bremen (TZI) soll den Lernenden in Zukunft helfen, die Konzepte mit verschiedenen Sinnen zu begreifen. DafĂŒr werden im Projekt „Multimodal Algebra Lernen“ (MAL) neueste Erkenntnisse aus der Mathematikdidaktik mit den technischen Lösungen des TZI zusammengefĂŒhrt. Auch Wissenschaftler des Kompetenzzentrums fĂŒr Klinische Studien der UniversitĂ€t Bremen und des ifib – Institut fĂŒr Informationsmanagement Bremen GmbH – einem Forschungsinstitut an der UniversitĂ€t – sind an dem interdisziplinĂ€ren Projekt beteiligt. Das Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung fördert MAL im Rahmen des Förderschwerpunkts „Erfahrbares Lernen“ bis Mai 2019 mit knapp 1,4 Millionen Euro; das gesamte Projektvolumen belĂ€uft sich auf 1,8 Millionen Euro.

Die Algebra steht im Fokus des Projekts, weil sie eine zentrale Rolle in der Bildung einnimmt. „Alles, was ab der 8. Klasse in Mathematik gelehrt wird, ist algebraisch unterlegt“, erklĂ€rt Professorin Angelika Bikner-Ahsbahs von der Arbeitsgruppe Didaktik in der Mathematik der UniversitĂ€t Bremen. Ein gutes VerstĂ€ndnis der Konzepte sei daher nicht nur wichtig fĂŒr ein Studium in den Naturwissenschaften, sondern beispielsweise auch fĂŒr die Berufsschule. Allerdings falle es vielen Lernenden aller Ausbildungsphasen schwer, abstrakte Algebra-Konzepte wie Gleichungen und Variablen nachzuvollziehen und anzuwenden.

Verstehen mit dem ganzen Körper

Ziel des Projekts MAL ist es daher, ein Algebra-Lernsystem zu entwickeln, das diese Konzepte interaktiv und körperlich erfahrbar vermittelt. Das Lernen findet auf diese Weise nicht nur „im Kopf“ statt, sondern im ganzen Körper – fĂŒhlend, sehend und hörend. DafĂŒr werden berĂŒhrbare Lernelemente entwickelt, die Algebra-Konzepte wie beispielsweise Zahlen oder Variablen darstellen und mit Informationstechnologie ausgestattet sind. Die Lernenden können diese Objekte anordnen oder das System ĂŒber Gesten steuern – und sie erhalten dabei per Ton- oder Lichtsignal eine RĂŒckmeldung, ob sie auf der richtigen Spur sind.

ErgĂ€nzt werden können diese „Smart Objects“, die in der Arbeitsgruppe Digitale Medien von Professor Rainer Malaka an der UniversitĂ€t Bremen entwickelt werden, durch Displays auf interaktiven Tischen oder Tablet-PCs. „Dabei geht es nicht um klassisches E-Learning, sondern um die Nutzung möglichst vieler Sinne, die das Lernen unterstĂŒtzen“, erklĂ€rt TZI-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Dr. Gerald Volkmann.

Individuelles Lernen erfordert weniger direkte Betreuung

Von den Ergebnissen des Projekts sollen auch die LehrkrĂ€fte profitieren, die oft zeitlich nicht in der Lage sind, allen SchĂŒlern die optimale individuelle UnterstĂŒtzung zukommen zu lassen – besonders dann, wenn die Lernenden sich auf sehr unterschiedlichem Niveau befinden. Das System soll in der Lage sein, den Wissensstand der Anwender automatisch zu erfassen, indem die Lösungswege und die Geschwindigkeit analysiert werden. Eine spielerische Gestaltung der Übungen kann darĂŒber hinaus helfen, die Motivation zu fördern.

Die benötigten Technologien mĂŒssen jedoch zunĂ€chst entwickelt werden. Damit der praktische Nutzen gewĂ€hrleistet ist, geht die technische Entwicklung mit der Didaktikforschung in diesem Projekt Hand in Hand. Professorin Bikner-Ahsbahs und ihr Team untersuchen kontinuierlich, wie die Lernprozesse mit den neuen Methoden konkret ablaufen und welche AnsĂ€tze besonders vielversprechend sind. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Biometrie des Kompetenzzentrums fĂŒr klinische Studien wird ein Konzept zu Evaluation dieser Prozesse entwickelt. Ein relativ junges Feld ist dabei das Experimentieren mit Gesten beim Lernen: „Die Forschung in der Didaktik zeigt zunehmend, wie wichtig Gesten fĂŒr das VerstĂ€ndnis der Mathematik sein können“, erklĂ€rt die Wissenschaftlerin. Ein einfaches Beispiel ist das Anzeigen von prozentualen VerhĂ€ltnissen mit den HĂ€nden. „Mit unseren Gesten verstehen wir manchmal schon Dinge, die dem Kopf noch gar nicht bewusst sind“, so Bikner-Ahsbahs.

Schulbuchverlag Westermann entwickelt Lerninhalte

Um die Erkenntnisse nach Projektende in die KlassenrĂ€ume zu ĂŒberfĂŒhren, ist die Redaktion Sekundarbereich Mathematik/Naturwissenschaften der Verlagsgruppe Westermann unter der Leitung von Dr. Dirk Wenderoth als Projektpartner eingebunden – dort werden die Lerninhalte entwickelt, an bestehende Lehrwerke angepasst und den Schulen zugĂ€nglich gemacht. Ebenfalls dabei ist das Bremer Beratungsunternehmen xCon Partners, das unter anderem sein Know-how im Einsatz von Datenbrillen und anderen Wearables, also am Körper tragbaren, interaktiven Technologien, beisteuert.

Das Institut fĂŒr Informationsmanagement Bremen fokussiert sich unterdessen auf die Wahrung der ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte beim Einsatz der neuen Technologien im Unterricht. Ziel ist es, bereits im Entwicklungsprozess sicherzustellen, dass diese Faktoren angemessen berĂŒcksichtigt werden und nicht erst – wie so oft bei technischen Produkten – im Nachhinein. Das Kompetenzzentrum fĂŒr Klinische Studien wird abschließend die Wirkung des MAL-Systems untersuchen.

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle kann Illustrationsmaterial angefordert werden.

Weitere Informationen:

UniversitÀt Bremen
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der UniversitÀt Bremen (TZI)
Axel Kölling
Tel.: 0421/33 65 99 50
E-Mail: koelling@k-ms.de

Quelle: http://www.uni-bremen.de/universitaet/presseservice/pressemitteilungen/einzelanzeige/news/detail/News/mathematik-zum-fuehlen.html?cHash=31279dd163c6e157756b8324cdf7b2c0